Thomas von Aquin und Karl Marx sind zwei der einflussreichsten Denker in der Geschichte der Philosophie und Theologie, und obwohl sie in unterschiedlichen Kontexten und mit unterschiedlichen Zielen arbeiteten, teilen sie eine gemeinsame Struktur in ihrer methodischen Herangehensweise. Beide Denker basieren ihre Theorien auf einer metaphysischen Grundlage, die sie als unumstößlich voraussetzen. Thomas von Aquin, ein bedeutender Scholastiker des Mittelalters, setzt die Existenz Gottes voraus. Diese Annahme bildet die Grundlage seiner theologischen und philosophischen Überlegungen. Aquin versucht, die Existenz Gottes durch rationale Argumente zu beweisen, wie etwa das kosmologische und das ontologische Argument. Dennoch bleibt die Existenz Gottes letztlich eine metaphysische Annahme, die nicht endgültig durch empirische Methoden bewiesen werden kann. Aquins Werk, insbesondere die "Summa Theologica", zeigt, wie er diese metaphysische Grundlage nutzt, um eine systematische und kohärente Theologie zu entwickeln. Karl Marx, ein führender Denker des 19. Jahrhunderts, setzt hingegen die Existenz der Materie und die dialektischen Prozesse innerhalb der materiellen Welt voraus. Marx' materialistische Philosophie betont, dass die materielle Welt und die ökonomischen Kräfte die grundlegenden Determinanten der Gesellschaft sind. Diese Annahme bildet die Basis für seine kritische Analyse des Kapitalismus und seine Vorhersagen über die zukünftige Entwicklung der Gesellschaft. Wie bei Aquin bleibt auch diese metaphysische Grundlage letztlich eine Annahme, die nicht endgültig durch empirische Methoden bewiesen werden kann. Beide Denker nutzen ihre jeweiligen metaphysischen Grundlagen, um umfassende und systematische Theorien zu entwickeln. Aquin integriert aristotelische Philosophie in seine Theologie, um eine harmonische Verbindung zwischen Glauben und Vernunft zu schaffen. Marx hingegen integriert historische und ökonomische Methoden, um eine kritische Theorie der Gesellschaft zu entwickeln. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl Thomas von Aquin als auch Karl Marx ihre Theorien auf einer metaphysischen Grundlage aufbauen, die sie als unumstößlich voraussetzen. Diese Grundlage kann nicht endgültig durch empirische Methoden bewiesen werden, aber sie ermöglicht es beiden Denkern, systematische und methodische Analysen durchzuführen, die tiefgreifende Einblicke in die menschliche Erfahrung und die gesellschaftlichen Strukturen bieten.